Defekte Tiefbrunnenpumpe, Austausch – ein Reparaturbericht

[su_button style=“stroked“ background=“#1e93e8″ color=“#fefdfd“ size=“11″ wide=“yes“ center=“yes“ icon_color=“#c9444f“ text_shadow=“0px 0px 0px #f9f6f6″ title=“h1″]Wenn die Tiefbrunnenpumpe defekt ist und ausgetauscht werden muss, stellt sich rasch heraus, ob die Brunnenanlage auch reparaturfreundlich aufgebaut ist.[/su_button]

In meinem Fall war die defekte Tiefbrunnenpumpe 12 Jahre alt und hatte seit 10 Jahren kein Tageslicht mehr gesehen. Da muss man schon damit rechnen, dass die einzelnen Schraubverbindungen nicht mehr ganz so leicht zu lösen sind. Warum der Austausch notwendig war, habe ich in diesem Artikel beschrieben.

Ausbau der defekten Tiefbrunnenpumpe

Um die Brunnenpumpe auszubauen, muss man die Verbindungen der Pumpe zur Installation im frostsicheren Innenraum lösen. Genügend Platz in der Brunnenstube ist deshalb wichtig, um mit Rohrzange und Schraubenschlüssel hantieren zu können.

Nach dem Öffnen der Brunnenstube wartete eine weitere negative Überraschung. Irgenwelche Nagetiere hatten ein Schlupfloch gefunden und  das gesammte Dämmmaterial zernagt

Wenn das senkrechte PE Druckrohr starr im Brunnenkopf eingebaut ist, und die wagrecht wegführende Leitung nicht wenigstens im 2-3 Zentimeter Bereich flexibel verlegt ist, sieht es schlecht aus.

Man kann dann die waagerechte Wegführung der Druckleitung nur sehr schlecht von der senkrechten, zur defekte Tiefbrunnenpumpe führenden lösen.

Um dieses Problem zu umgehen, hatte ich eine leicht konisch dichtende Kupplung eingebaut, welche aber aus verzinktem Wasserrohrmaterial bestand und deshalb nach 10 Jahren unlösbar festsaß. Da half auch keine Kriechölbehandlung.

Wohl oder übel musste ich also ein PE Fitting lösen um das waagerechte Druckrohr herausziehen zu können. Da die Druckleitung im Brunnenrohr nicht fixiert war, konnte ich sie um die notwendigen Zentimeter wegdrücken und die defekte Tiefbrunnenpumpe hochziehen. Das hat gerade mal so geklappt. Deshalb würde ich die ‚Brunnenstube beim nächsten Mal doch etwas geräumiger anlegen.

Die Ursache des Pumpendefektes

So schlecht sah die alte Pumpe dann gar nicht aus. Lediglich ein schmieriger roter Belag war stellenweise vorhanden.

Nach Lösen der Druckleitungsverschraubung und Demontage des Rückschlagventils war die Ursache des Pumpendefektes  auch gleich gefunden.

Ein Ventilteil aus Plastik war zerbrochen. Teile davon waren offensichtlich in den Druckstutzen der Pumpe gefallen. Deshalb blockierten  nun die Stufenräder des Pumpenteils.

Die defekte Tiefbrunnenpumpe war also mit höchster Wahrscheinlichkeit dem defekten Rückschlagventil zu verdanken. Ein kurzer Trockentest bringt Gewissheit. Die Pumpe wird direkt angeschlossen und eingeschaltet, ein deutlicher Brummton ist zu hören, aber sonst tut sich nichts. Die Tiefbrunnenpumpe dreht nicht mehr.

Es dauert noch nicht mal 24 Stunden, dann ist die neue Pumpe auch schon eingetroffen. Ich habe mich für ein Pumpenset von Agora-tec entschieden, bestehend aus einer 550 Watt Pumpe, einem Elektronischen Druckschalter und der separaten Pumpenkontrollbox mit Anlaufkondensator und Überlastschutzschalter. Gesamtpreis 269 Euro.

Die Existenz der Dambat/IBO Pumpen mit wesentlich besseren Leistungsdaten und nur dem halben Preis war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.

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Mit einer maximalen Förderleistung von 4000 Liter/h ist die Neue genau ein Drittel schwächer als die defekte Tiefbrunnenpumpe. Diese brachte es immerhin auf 6000 Liter/h.

Diese geringere Leistung kann ich gut verschmerzen, denn mein Garten wurde um 40 Prozent verkleinert, deshalb reicht auch eine kleinere Pumpe.

Um einen noch ausstehenden Pumpenvergleichstest vorweg zu nehmen, nur so viel: Die Agora-tec schafft auch locker drei Turbinenregner und zwei große Sprühdüsen gleichzeitig in einer Beregnungsschleife.

Einbau der neuen Tiefbrunnenpumpe

Wie bereits erwähnt, habe ich mich für das Agora-tec Set entschieden. Der Einbau ist kein großes Problem. Diesmal verbinde ich die Tiefbrunnenpumpe direkt mit der Druckleitung, ein Rückflußventil ist in der Pumpe integriert

Der elektronische Druckschalter enthält ebenfalls  ein eingebautes Rückflußventil.

Und hier ist das gute Stück. Dieser Vergleichstest, den ich vor einigen Wochen hier zusammengestellt habe hat mir bei der Auswahl der richtigen Tiefbrunnenpumpe sehr geholfen.

Beim Einbau befestige ich Stromkabel und Sicherungsseil alle 2 Meter  mit Kunststoffkabelbinder und nicht mit Isolierband.

Die Isolierbandsicherung hat sich nämlich im Verlauf der Jahre aufgelöst. Deshalb konnte sich beim Heraufziehen der defekte Tiefbrunnenpumpe eine Kabelschleife bilden, welche fast für einen Pumpenklemmer im Brunnenrohr sorgte.

Pumpe, Druckleitung, Stromkabel und Sicherungsseil werden zusammen abgelassen. Die Verbindung zum Druckrohr ins Rauminnere wird mit dem PE-Fitting hergestellt.

Im letzten Arbeitsschritt wird das Stromkabel an der Druckleitung vorbei durch das 100 er KG Rohr ins Rauminnere zur  Kontrollbox geführt. Der elektronische Druckschalter war zuvor schon angeschlossen worden. Bevor die Brunnenstube angeschlossen wird, erfolgt ein Test auf Funktion und Dichtigkeit. Nach rund 2,5 Stunden Arbeit ist der Austausch der defekten Tiefbrunnenpumpe abgeschlossen.

Zerlegen  der defekte Tiefbrunnenpumpe

Nachdem die gesamte Brunnenanlage wieder einfrandfrei funktionierte, konnte ich nicht wiederstehen und zerlegte die alte Neptun in ihre Einzelteile. Das heißt ich versuchte es wenigstens.

Hier die Fotostrecke darüber:

Das Zerlegen der Pumpe erfordert lediglich einen normalen Kreuzschlitzschraubendreher und einen 13 er Ring oder Gabelschlüssel. Mit dem Kreuzschlitzschraubendreher werden alle von außen sichtbaren Nirosta Schauben vom Kabelschutzkanal und dem Pumpengehäuse gelöst.

  • Das mit 2 Kreuzschlitzschrauben befestigte Siebblech wird gelöst.
  • Darunter kommt die Verbindung zwischen  Motor und Hyraulikteil zum Vorschein.
  • Motor und Pumpe können nach Lösen der vier Gewindemuttern dann ohne weiteres getrennt werden.
  • Um die Pumpe mit den Stufenrädern zu öffnen, muss der Druckstutzen abgeschraubt werden. Dies geschieht am besten indem man den Druckstutzen mit dem Sechskant in den Schraubstock spannt und das Verbindungsteil mit einem starken durchgesteckten Rundeisen entgegen dem Uhrzeigersinn dreht. So war jedenfall der Plan.

Leider dachte  das große Gewinde am Druckstutzen nicht daran nachzugeben und so war ich leider am Ende meiner Möglichkeiten angelangt.

Die defekte Tiefbrunnenpumpe hatte nach 12 Jahren ausgedient und wanderte endgültig in den Schrott. Na ja ein Versuch war es wert.

 

Das Bohren eines eigenen Brunnens beschreibt „Brunnen bohren – Das Handbuch“ sehr ausführlich und Schritt für Schritt, sodass am Ende der Lektüre eine sichere Entscheidung möglich ist, ob „Selberbohren“ Sinn macht

„Brunnen bohren Das Handbuch“

Inhalt des Ratgebers  ist unter Anderem auch die ausführliche Beschreibung aller für den Brunnenbau erforderlichen Spezialwerkzeuge, Brunnenbauzubehör, Pumpen, Brunnenrohr  und sonstigem Installationsmaterial. Aufgrund dieser sehr detaillierten Beschreibungen kann man dann auch das Angebot des Brunnenbauers in allen Punkten richtig beurteilen und einordnen.

„Brunnen bohren das Handbuch“ steht in folgenden Versionen zur Verfügung:

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