Grundwasser ist zumindest in den Ebenen großflächig vorhanden.
Die Vorstellung von unterirdisch verlaufenden Wasseradern die man erst einmal finden muss, ist schlichtweg falsch. Grundwasser füllt die Hohlräume zwischen den Erdrinden großflächig aus und bewegt sich nur durch die Schwerkraft, meist sehr sehr langsam, in Richtung Meer. Die Norddeutsche Tiefebene ist das größte zusammenhängende Gebiet mit durchgehendem Grundwasserspiegel.
Siehe hierzu auch die Definition in der DIN 4049.
Wenn der eventuell beauftragte Wünschelrutengänger also Wasser auf dem Grunstück vermeldet, so tut er das, weil der Wünschelrute ja gar nichts anderes übrigbleibt als auszuschlagen, denn das Grundwasser ist ja überall unter dem Grundstück. Vorausgesetzt die Wünschelrutentheorie stimmt überhaupt.
Also braucht man sich keine Sorgen zu machen, die Wasserader eventuell nicht zu treffen. Wenn die Unterlagen und Pläne der Unteren Wasserbehörde der jeweiligen Gemeinde einen Grundwasserspiegel von 6 Meter unter der Erdoberfläche ausweisen, dann ist da eben auch Wasser.
Die Frage ist nur ist es auch ergiebig genug, einen Bohrbrunnen zu versorgen. Aber das erfährt man auch dort oder eventuell von Nachbarn, die schon einen Brunnen haben.
Wenn das Grundwasser über der nächsten abdichtenden Erdschicht halt nur ein paar Meter Meter hoch steht, muss die Filterstrecke schon relativ genau positioniert werden.
Ungünstiger sieht es natürlich in, aus massivem Gestein bestehenden Mittelgebirgen aus. Zum Beispiel im Harz oder im Hochschwarzwald. Dort ist die Suche nach Grundwasser durchaus noch eine wirkliche Suche und von detaillierten Kenntnissen der dortigen Grundwasserverhältnissen abhängig.
Grundwasser findet man mit Hilfe der Hydrogeologischen Karte die die Höhenlinien des obersten Grundwasserkörpers anzeigt. Bezugspunkt ist die Höhe über dem Meeresspiegel (NN). Wenn die Karte dann 222 Meter anzeigt und das fragliche Grundstück liegt 230 Meter über dem Meeresspiegel müsste man in 8 Meter Tiefe auf das Grundwasser stoßen.
Wer es ganz genau wissen will, hier ein entsprechender Link
Wie bereits erwähnt, erteilen die jeweiligen Unteren Wasserbehörden, die man sowieso wegen der Genehmigung zur Bronnenbohrung kontaktieren muss, meist gerne Auskunft über die Höhe des Grundwasserspiegels unter dem beabsichtigten Bohrort.
Das Bohren eines eigenen Brunnens beschreibt „Brunnen bohren – Das Handbuch“ sehr ausführlich und Schritt für Schritt, sodass am Ende der Lektüre eine sichere Entscheidung möglich ist, ob „Selberbohren“ Sinn macht
„Brunnen bohren Das Handbuch“
Inhalt des Ratgebers ist unter Anderem auch die ausführliche Beschreibung aller für den Brunnenbau erforderlichen Spezialwerkzeuge, Brunnenbauzubehör, Pumpen, Brunnenrohr und sonstigem Installationsmaterial. Aufgrund dieser sehr detaillierten Beschreibungen kann man dann auch das Angebot des Brunnenbauers in allen Punkten richtig beurteilen und einordnen.
