Das Ziehen direkt am Seil nach oben beim Plunschen ist schlicht und einfach rein physikalisch sehr schlecht möglich und auch bei größter Kraftanstrengung wohl kaum effektiv. Es muss also ein Werkzeug her, das es ermöglicht, die ruckartigen Züge am Kolbenseil oder am Plunscher in Richtung von oben nach unten zu lenken.
Ein Dreibein ermöglicht das Aufhängen einer Umlenkrolle welche die Zugrichtung umkehrt.
Das ist um ein Vielfaches für die Wirbelsäule gesünder. Zumal sich die Arbeit mit der Kiespumpe über Stunden und Tage erstrecken wird.
Diese Umlenkrolle muss logischerweise direkt über dem Bohrloch sitzen und sich in einer Höhe befinden, die es ermöglicht, die vollausgezogene Kiespumpe aus dem herausragenden Brunnenrohr zu ziehen.
Wenn ein neues Rohrstück von 1 m Länge angesetzt wird, ragt das restliche Rohr vieleicht noch 10 bis 20 Zentimeter aus dem Boden. Wenn das Plunschen also nach dem „Rohrwechsel neu beginnt, hat man eine Bohrrohrhöhe über Bodenkante von ca. 120 cm. Die Länge der Kiespumpe bei voll ausgezogenem Kolben kann ca. 180 cm betragen. Die Umlenkrolle sollte also mindestens in 3,5 Meter Höhe angebracht sein, um ein Herausziehn der Pumpe aus dem Borrohr zu ermöglichen.
Das Dreibein muss nachtürlich so kräftig sein, dass es den zigfach ausgeübten ruckartigen Zug am Seil auch aushält. Zur Erinnerung, die Kiespumpe kann je nach Größe an die 15 Kilo wiegen, dazu nochmal das gleiche Gewicht an Bohrgut.
Eine Bauanleitung /Zeichnung für ein stabiles Dreibein findet sich auf der hervorragenden Homepage von Uwe Rosenberger.
Dort finden sich auch hervorragende Bauanleitungen für unterschiedliche Kiespumpen und Erdbohrer

Doppelleiter 12 Stufen als Dreibeinersatz
Ich verwende statt eine Dreibeins eine bereits vorhandene entsprechend lange Doppelleiter mit Standverbreiterung und Kettensicherung. Auf den zweitletzten Stufen in der Leiterspitze wird ein Holzbalken quergelegt und an diesem ist die Umlenkrolle für das Pumpenseil befestigt. Vorteil: hat nichts gekostet und ist mindestens genauso gut und darüber hinaus halt noch weiterhin als Leiter zu verwenden.
Der „Fallmeißel“, letztes Werkzeug vor der Bohrlochaufgabe.
Wenn beim Bohren oder plunschen gar nichts mehr geht, eine schwer zu durchdringende Lehm oder Tonschicht offensichtlich nicht gegeben ist, sondern alles auf einen kapitalen Stein hindeuted, dann könnte ein „Fallmeißel“ das letzte Werkzeug vor der Kapitulation sein.
Manche Leute lassen auch einfach als Akt der Verzweiflung eine alte Kiespumpe am Seil ins Bohrloch fallen, was natürlich nur selten zum Erfolg führt. Bei meinem ersten Brunnen versperrte mir ein Stein in etwa 10 Meter Tiefe den Weg. Hilfe kam dann aus der Nachbarschaft. Dort hatte sich jemand aus einem ca 3 Meter langen, bestimmt 40 – 50 mm starken Stück Thor-Baustahl einen Riesenpfeil gebaut, der am vorderen Ende eine Kreuzförmige Spitze aus ca 10 mm starken Widiastahl-Platten hatte.
Die Spitze dieses Meissels sah etwa aus wie das Stempelmesser an einem Zwetschgenentsteiner an der Spitze eingekerbt an den Flanken schräg zugeschliffen.
Je nachdem wie der Fallmeissel auftrifft, ist das für das Brunnenrohr natürlich purer Streß. Spätestens jetzt hat ein billiges und vergleichsweise sprödes KG Rohr endgültig ausgedient und es heisst „Auf ein Neues.“
Wie gesagt der „Fallmeißel“ ist das „allerletzte“ Werkzeug.
Das Bohren eines eigenen Brunnens beschreibt „Brunnen bohren – Das Handbuch“ sehr ausführlich und Schritt für Schritt, sodass am Ende der Lektüre eine sichere Entscheidung möglich ist, ob „Selberbohren“ Sinn macht
„Brunnen bohren Das Handbuch“
Inhalt des Ratgebers ist unter Anderem auch die ausführliche Beschreibung aller für den Brunnenbau erforderlichen Spezialwerkzeuge, Brunnenbauzubehör, Pumpen, Brunnenrohr und sonstigem Installationsmaterial. Aufgrund dieser sehr detaillierten Beschreibungen kann man dann auch das Angebot des Brunnenbauers in allen Punkten richtig beurteilen und einordnen.
